Nincshof - Johanna Sebauer

Wir befinden uns im Jahre 2023 nach Christus. Die ganze Welt ist im Berühmtheitswahn. Die ganze Welt? Nein! Ein von munteren Rebellen bevölkertes Dorf in Österreich hört nicht auf, dem Erinnertwerden Widerstand zu leisten. Nincshof liegt genau an der Grenze zu Ungarn im Burgenland, ein winzig kleines Dorf im Schilf. Die Sommer sind flirrend heiß und in genau so einem Sommer trägt sich auch diese Geschichte zu, die von leuchtenden Irrziegen und Oblivisten erzählt, von alten Legenden und neuen Dorfbewohnern, vom Erinnern und Vergessen und der Chance, die in beidem steckt. Erna Rohdiebl, Isa Bachgasser, Selma Sadić – „Nincshof“ ist bevölkert von klugen, emphatischen Frauen, die auf der Suche sind nach, ja nach was eigentlich? Nach Glück irgendwie, dem Gefühl der Zugehörigkeit und echtem Zusammenhalt. Nach der unbedingten Anwesenheit im eigenen Leben würde Mariana Lekys Selma so treffend sagen.

Liebe Johanna, ich danke dir für diese märchenhafte Geschichte, die mich innerlich ganz arg gewärmt hat und aus der so viel Herzblut tropft, für all den groben Unfug, den du dir ausgedacht hast. Diese Liebeserklärung an die Menschen und das Erzählen, all die schönen Bilder, die du in meinem Kopf erzeugt hast. Für mich ist „Nincshof“ ein richtiger Feelgood-Dorfroman, der mich bestens unterhalten und in seiner Skurrilität tatsächlich an Mariana Leky erinnert hat, was wirklich eine Ehre ist. Ich hab so gelacht (an dieser Stelle herzlichste Grüße an die prustende Dame aus Reihe eins bei der Premiere letzte Woche, I get it now), hab mitgefühlt und mitgefiebert, mich einfach in die Geschichte hineinfallen lassen. Ganz viel Liebe für dieses Debüt!

„Auf ihrer Terrasse stand Erna Rohdiebl, blickte in den Himmel und erfreute sich an diesem flammenden Blau, das sich wolkenlos über einem weiteren lähmenden Julitag bog. Wahrscheinlich war es der Genügsamkeit geschuldet, die sich langsam an einen heranschlich und irgendwann nicht mehr fortging, während eines langen, mal gelebten, mal ertragenen Lebens, dass Erna Rohdiebl in jeder Jahreszeit, in jedem noch so brummenden Sommer, in jedem noch so klirrenden Winter etwas zu finden wusste, woran sie sich erfreuen konnte.“ S. 274

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